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“∞“ – Unendlich                       

Andre Willi, Margrit Rieben, Georg Buess

Die Beobachtung eines Wasserfalls inspirierte den Künstler Andre Willi zum aktuellen Projekt bei gepard14. Unendlich scheinen die Wassermassen hinunterzustürzen. Die stete Bewegung des Wassers und sein rhythmisches Tosen und Rauschen wurden zu einem Bild der Unendlichkeit. Ein Reigen, der ewig andauern könnte. Unendlichkeit, die wir höchstens beim Betrachten von unermesslich weiten Landschaften begreifen können und Ewigkeit, die noch weniger zu fassen ist, sind Begriffe, die Andre Willi auf bildnerische Weise hinterfragt und untersucht. Wie lässt sich diese Idee der Unendlichkeit oder der Ewigkeit fassen und darstellen? Wie kann dieses ewige Fliessen zu einem Stillstand gebracht werden, der es erlaubt, einen Blick darauf zu werfen?
Aus dieser ersten Idee entwickelte sich eine Zusammenarbeit mit der Musikerin Margrit Rieben und dem Koch Georg Buess. Die Offenheit, die Grenzen ihres jeweiligen Metiers zu überschreiten und spartenübergreifende Experimente einzugehen, verbindet die drei Kunstschaffenden.
Andre Willi arbeitete bereits mehrmals mit Tänzerinnen und verschiedenen Musikern zusammen. Einem Seismographen nicht ganz unähnlich zeichnet Andre Willi subtil auf, was er wahrnimmt – seien es die Klänge von Musik oder das Rauschen von Wasser. Wie ein Kalligraph malt er mit dem Pinsel Linien, die Bewegung und Klang in visuelle Spuren übersetzen. Die Gemälde in den Vorräumen von gepard14 sind Zeugnis der Beschäftigung mit Musik von Arvo Pärt, Mikołaj Górecki oder Pēteris Vasks oder zeigen wie Andre Willi sich mit den Rhythmen der Wasseroberfläche auseinandersetzte, den Spiegelungen, dem Spiel des Lichtes und den vielfältigen Farben. Im Hauptraum zeigt ein Aquarium im scharfen Licht eines Scheinwerfers all diese Qualitäten des Wassers.
Zu diesen visuellen Spuren von Andre Willi mischen sich die «Klangerzeuger» der Musikerin Margrit Rieben. Als Jazzschlagzeugerin ausgebildet, hat sie längst die vorgezeichneten Pfade verlassen und interessiert sich nicht nur für alle Arten von Klangerzeugern, sondern auch für verschiedenste Medien der bildenden Kunst sowie  Kooperationen in den Sparten Tanz, Performance, Theater oder Literatur. Den Fluss des Wassers hält sie in Klängen fest, indem Wassertropfen auf ihre Trommeln fallen. Während der Performance zur Vernissage begleitet und führt Margrit Rieben mit ihren Klängen gewissermassen Andre Willis Hand.
Zur Vernissage gesellt sich zu den beiden Kunstschaffenden Georg Buess hinzu. Seit rund vierzig Jahren ist er als Koch tätig und war bereits bei mehreren Gelegenheiten an Kunst- und Performance-Projekten beteiligt. Mit süssen, sauren, scharfen, bitteren und salzigen Häppchen aus den feinsten Zutaten wird er den Gaumen zum Tanzen bringen und seine eigene Kunst sprechen lassen. Somit werden mindesten vier der fünf menschlichen Sinne an der Performance gekitzelt: Sehen, Hören, Riechen und Schmecken.

Dominik Imhof 

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