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„Schlaf Kindlein schlaf“  2001/2002  Anti-Kriegs-Museum Berlin/Wedding

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Der Raum ist mit einem Gitter abgesperrt. Darin steht ein Glaskasten auf einem hellen Sockel.

 

Über dem Glaskasten hängt eine Tropfflasche, die in unregelmässigen Abständen einen Tropf Wasser durch die runde Öffnung im Glasdeckel auf eine abgestorbene Pflanze fallen lässt. An ihren Ästchen baumeln Sämchen.

Unter dem langsam steigenden Wasserspiegel bildet sich Leben: ein Biotop, im Blumentopf wächst Moos.

 

Der Sockel ist der Resonanzkörper des schnellen Herztons eines Kleinkindes. Auf dem Glaskasten liegt eine kleine Walzenorgel, welche die Melodie: “Schlaf, Kindlein schlaf“ durch ihre Blechzungen erklingen lässt.

Das Licht von zwei Projektoren fällt auf die Kanten des Glaskastens, die es in seine Spektralfarben aufspaltet und über Umlenkspiegel das Biotop (über und unter dem Wasser), insbesondere die kleinen Sämchen, ausleuchtet.

 

An der rückseitigen Glaswand ist das Bild der Wasserleiche eines Kindes befestigt. Im Glaskasten steigt langsam das Wasser und verdeckt das Bild. Die Spiegelung auf der Wasseroberfläche verschwindet und die Sicht auf das Bild weicht dem Blick durch das Wasser.

An der Wand hängt das gerahmte Foto eines schlafenden Säuglings. Die drehende Antriebskurbel der Walzenorgel ist in der Nähe des Kopfes als farbiger Schatten sichtbar. Gebrochene Irrlichter verfremden das Foto.

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  1.             “Der Schlaf ist der Bruder des Todes. Die Basis der Angst ist der Tod“

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 “Der Schlaf ist der Bruder des Todes — Die Basis der Angst ist der Tod“

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